Polstern ist die Berufstätigkeit des Polsterers und des Raumausstatters, wobei der Polsterer seine Tätigkeit in der Industrie ausübt und der Raumausstatter im Handwerk. Es werden Polstermöbel, Stühle und Matratzen hergestellt, wohingegen das Anfertigen und Aufarbeiten von Polsterungen im Automobilbereich vom Fahrzeugsattler ausgeführt wird. Professionelle Polstereien sind beispielsweise in Krefeld, Düsseldorf, München, Hannover, Lüdenscheid oder Passau ansässig. Bis etwa 1960 sah die Herstellung eines Polstermöbels so aus, dass auf ein Gestell aus Hartholz (meistens Buche, bei sichtbaren Holzteilen aber auch Kirsche, Eiche und Teak) kreuzweise Gurte gespannt und mit Gurtnägeln befestigt werden. Auf diese Gurte werden Sprungfedern genäht und um diesen Federn Halt zu geben, werden sie miteinander verschnürt. Hierbei haben sich verschiedene Schnürtechniken entwickelt und man unterscheidet die deutsche und die französische Schnürung. Die deutsche Schnürung wird auch Matratzenschnürung genannt und findet normalerweise in sehr tiefen und geraden Sitzen oder Liegemöbeln Anwendung. Die weitaus häufiger angewandte Schnürung ist die französische Schnürung für kleinere Möbel. Mittels verschiedener Knotenarten werden die Sprungfedern in die Form gebracht, die dem späteren Möbel entspricht. Interessant ist hier, dass die Federn nicht senkrecht stehen, sondern sie werden so ausgerichtet, dass die beim darauf Sitzen die senkrechte Stellung einnehmen und so höchsten Sitzkomfort ermöglichen. Diese Technik ist der heutigen (Federkern) weit überlegen, doch durch den hohen handwerklichen Aufwand ist sie allerdings heute sehr kostspielig geworden.
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